Wieder ein Dienstag

Wir dürfen noch länger fürs Leben lernen

Gestern war wieder Corona-Sondertime im TV. Es war nicht gerade das, was ich zu hören gehofft, aber das, was ich zu hören vermutet habe. Der nächste Schritt sind Atemmasken, es wird sicher noch schlimmer und wir haben den zweiten Todesfall in Vorarlberg. Die Schule wird direkt nach Ostern sicher nicht wieder geöffnet sein, manche mutmaßen, dass das Semester komplett in Home-Schooling verbracht werden soll. Denen sei gesagt: Die Hoffnung stirbt zuletzt! Ich hoffe, euch - liebe Schüler*innen - noch in diesem Semester wieder zu Gesicht zu bekommen, nicht nur die Maturant*innen, sondern auch die anderen. Bei den Ersteren hat sich der angesetzte Maturatermin nämlich noch nicht geändert - es bleibt vorläufig bei Mitte Mai. Hier scheint die positive Annahme auf jeden Fall gerechtfertigt.  

 

Meinen Lehrerkolleg*innen will ich zwei Dinge ans Herz legen:

 

A) Wir sind immer noch in der Phase, in der uns gesagt wurde, wir sollten im Home-Schooling Stoff wiederholen! (Keinen neuen Stoff erarbeiten!) - Als Elternteil erlebe ich in Teilbereichen leider komplett das Gegenteil! (Denkt nicht nur an die armen Schüler*innen, sondern auch an ihre Eltern!) - z.B.  Eine 6- bis 10-seitige Arbeit zu verfassen, finde ich persönlich für 3.-Klässler*innen etwas übertrieben, auch wenn der Inhalt Beruf ist, was ja eigentlich mein Aufgabengebiet darstellt. (Ich bin auch für die Berufsorientierung zuständig.)

 

B) Möchte ich euch nur auch auf die Sichtweise von Schüler*innen hinweisen, hier gut zusammengefasst von einer Schülerin der 6b:
"Diese Aufgaben, die wir ständig bekommen, nerven langsam. Ich finde es sowieso nicht okay, dass man Aufgaben für jede Stunde bekommt, die man eigentlich in der Schule hätte. Denn es macht einen Unterschied, ob man in einer Klasse mit 20 Leuten und einem Lehrer lernt oder zuhause alleine. In einer Schulstunde ist es so, dass meistens der Lehrer spricht und die Schüler zuhören, mitschreiben und Aufgaben lösen. Nur während einer Schularbeit lösen die Schüler 50 Minuten lang durchgehend Aufgaben. In der Schule lernen und zuhause lernen, diese zwei Lernmethoden können nicht verglichen werden.

 (...)

 

Des Weiteren sollte man meiner Meinung nach während der eigentlichen Osterferien nur „normale“ Hausübungen geben und keine „Corona-Aufträge“."

Ich finde diesen Ansatz durchaus interessant und beachtenswert. Aufgaben sind gut und wichtig in diesen Zeiten, aber halten wir uns doch an die Vorgaben und beachten, was wir in einer normalen Stunde so schaffen würden. Dann kommen wir in ungefähr auf die Zeit, die auch für Schüler*innen möglich und machbar ist.

 

Aber natürlich gibt es auch die, die in der Stunde immer nach spätestens 10 Minuten fertig sind, die werden sich auch in diesem Kontext leicht tun. Für diejenigen habe ich eine spezielle Aufgabe, wie wär's mit einem neuen Mode-Accessoire, ein nach allen Regeln der Kunst selbstgenähter Mundschutz in den angesagten Farben der Saison? Bitte schön, nichts wie ran an die Nähmaschinen.

 

 

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